Dienstag, 14. April 2009

Unverändert - nur eine Insel weiter...


Auch südlich von Korcula das selbe Bild im Tracking wie vor ein paar Stunden nördlich von Mljet. Die ersten drei Yachten ANTS (Robert Muhr), La Vie (Sylvia Vogl) und WORKLINE/Cape Town!! Die Jungs verschenken wirklich keinen Zentimeter.

Übrigens möchte ich hier mal anfügen, dass auf den Schiffen natürlich nicht nur die angezeigten Skipper unterwegs sind, sondern ganze Crews! Allen möchte ich hier meine Hochachtung aussprechen. So eine Langstreckenregatta ist kein Zuckerschlecken und geht ziemlich auf Körper und Psyche. Hut ab vor allen Damen und Herren, die am RPC teilnehmen!

Und danke auch an Ronnie Zeiller und Mischa Strobl fürs Organisieren. Ich werde in der Fremde immer wieder mit dem ungläubigen Satz "WAS? Wo in Österreich könnt ihr denn segeln? Ihr habt ja gar kein Meer?" konfrontiert. Vor zwei Tagen wieder im Gespräch mit einer französischen Seglerin passiert. Nur dieses Mal konnte ich kontern! Ich habe ihr einfach die Route des RPC09 gezeigt und ihr von den vielen hochkarätigen österreichischen Seglern erzählt, die dabei gerade alles geben. Da schlug das Staunen recht schnell in Hochachtung um!

Vamos, Jungs!!

Es ist mir eine Freude!


Es ist mir eine Freude zu verkünden, dass unsere Jungs von WORKLiNE b/o racing gerade (16:39 Uhr) der Hauptgruppe davonsegeln!! Mit plötzlich angezogener Handbremse ist man (kreisch!) um die Südspitze Mljets gekurvt (that´s racing!) und jetzt geht es schon wieder Richtung Biograd! Die Hauptgegner sind wie seit Beginn ANTS und Sylvia Vogl auf La Vie. Unsere WORKLiNE/Cape Town ist dritter und fährt in den letzten zehn Minuten die schnellsten Speeds in der Gruppe.

Seid ihr eh noch alle da, liebe Fans? Für den Endspurt heimwärts brauchen wir wieder die gedrückten Daumen, virtuelle Windstöße und Anfeuerungsrufe!

Standby...

(zum Foto: das werden sich die Jungs gerade wohl am meisten wünschen: ESSEN, eine warme Dusche und ein "unschiefes" Bett :-))

Vor Mljet...(2)


Um 12:41 Uhr sieht es so aus (s. Abbildung).

Die Jungs fighten im absoluten Spitzenfeld um die Südspitze von Mljet! Daumen drücken!

Vor Mljet...

Es geht "heimwärts" Richtung Biograd - und unsere Jungs sind ganz vorne mit dabei!!

Neueste Meldung um 10:30


Den Jungs geht es gut! Sie wirken nur mittlerweile etwas müde am Telefon, was klar ist. Aber sie sind noch immer hochmotiviert!

Zwei wichtige Dinge vorweg:
*) es gab doch keinen Osterschinken gestern, der ist noch immer im Kühlschrank. :-) Die Welle macht den Crews zu schaffen. Auf den anderen Schiffen waren gestern viele seekrank und auch auf der WORKLiNE/Cape Town ist an ein Kochen derzeit nicht zu denken.

*) Die Jungs sind so schnell, dass sie noch bei Dunkelheit um 05.35 Palagruza runden konnten und wir daher keine Fotos davon haben! :-)

Genauer Verlauf ab dem Zeitpunkt, ab dem ich zuletzt geschrieben habe. Wir erinnern uns, im letzten Beitrag standen die Boote kurz vor Vis/Bisevo. Da hatte die WORKLiNE b/o racing Crew einen super Einfall. Sie segelten weiter nach Osten als alle anderen. Das Gate ist ja sehr eng und viele Crews mussten von tief im Westen darauf zusegeln, während unsere Jungs dann einfach den Spi setzten und "von oben" aus Nordosten kommend durch das Gate zischten. Dabei wurden viele Plätze gut gemacht - und sie waren zweite beim Gate! (Die einzigen unter Spi aus einer ganz anderen Richtung kommend! Ja, so macht Regattasegeln Spaß!) Danach eben die Umrundung von Palagruza...

Jetzt ist man gerade an dritter Stelle (das Hauptfeld hat schon einen ziemlichen Respektabstand) und segelt Richtung Südspitze von Mljet. Gerade wurde der Spi gesetzt. Mit vorne die ANTS und Bernd Wondratsch. Sylvia Vogl hat eine ganz andere Route weit im Süde gewählt. Die Jungs wundern sich ein bisschen darüber, aber man wird ja sehen, was der Wind noch so anstellt.

Ich habe auch kurz mit Bernd gesprochen. Seine Stirn hat heute bei einer missglückten Halse die Großschot "etwas unglücklich kennengelernt". Ein großes Kat auf der Stirn und blutend hat er aber erst den Spi versorgt, bevor ihn die Crew versorgen konnte. Also noch einmal in Zeitlupe die filmreife Actionszene: der blutende Held, der zuerst den Spi verpackt, zuerst an die Rettung der Welt, ähhhm, die Regatta denkt und dann erst an sich selbst; rote Tropfen von Blut auf dem weißen Deck... :-) Skipper Andreas ist von dem Lärm munter geworden und hat kurzfristig im "Pyjama" die Pit übernommen. Ein zweiter Held im ungewöhnlichen Outfit wie man das ja von Helden so gewohnt ist, s.a. Superman und Spiderman und wie sie alle heißen mögen...

An alle Bernd-Fans: keine Angst! Ihm geht es gut! Wir haben nämlich noch einen dritten Helden, Stefan Buchleitner, verkleidet als Medizinstudent an Bord.

Bernd ist in "Kampfstimmung". Sein ursprüngliches Ziel war es, unter die ersten fünf zu kommen. Das WORKLiNE b/o racing Team ist ja sonst nur bei Kurzstreckenregatten im Einsatz. Das RPC09 ist die erste Langstreckenregatta. Nachdem das Team aber jetzt sieht, wie gut es läuft, hat man ehrgeizigere Pläne entwickelt...

Wir dürfen also weiter gespannt sein, was da noch kommt!!!

Standby!

(Foto: ich habe leider keine aktuellen Fotos, aber weil ich Skipper Andreas im Pyjama beschrieben habe, möchte ich ihn hier auch noch in voller Regatta-Montur zeigen! Das Foto wurde letztes Jahr bei der BOC aufgenommen...
Auch von Bernhard habe ich kein aktuelles Foto, aber ich glaube, hier kann man sich einfach Bruce Willis vorstellen - mit dem Kat auf der Stirn :-))

Die Hundewache...

Mittlerweile wird sich das Schlaf- und Wachsystem auf den meisten Schiffen eingespielt haben. Unsere Jungs sind sehr diszipliniert und halten sich genau daran. Auch wenn man in der Freiwache vielleicht nicht schlafen kann, so ist doch "Nichtstun" angesagt, um den Körper auszuruhen und für die nächste Wache fit zu sein. In der Zeit von zwei bis sechs Uhr früh, gibt es die sogenannte Hundewache (die so heißt, weil sie keiner machen will!?). Also ich persönlich mochte diese Wache ja immer am liebsten, weil man nämlich dabei ist, wenn die Sonne langsam aufgeht. Und so ein Sonnenaufgang auf See nach einer Nachtwache ist schon ein wunderschönes Erlebnis...

Aber, ähmmm, vielleicht sollte ich wieder vom Romantisieren zum harten Regatta-Bordalltag zurückkehren... Wir lesen uns, wenn ich Neuigkeiten von unserer Crew habe!

Yippiehhhhhhh!!!!

Es ist jetzt 03:34, der dritte Regattatag hat begonnen und die Flotte ist auf dem Weg zum "Fastnet der Adria", zur Insel Palgragruza mit dazugehörendem Leuchtturm. Gerade zeigt das Tracking eine aktuelle Position der WORKLiNE/Cape Town an - und die Jungs sind noch immer ganz vorne mit dabei und fighten gegen Sylvia Vogl und die ANTS um den ersten Platz! Gerade segeln sie mit einer Geschwindigkeit von 7,5 Knoten.... Ich habe noch nichts von den Jungs gehört, aber ich bin mir sicher, dass sie gerade alles geben! Weiter so!